Pädagogisches Konzept



Jeder Mensch hat das Recht und die Verantwortung, sich selbst zu werden und sich selbst zu sein.

Victor Hugo

Das Wesen des Menschen braucht empathische Verbundenheit und soziale Beziehungen, um wachsen zu können.
Die Entwicklung des Menschen braucht Kommunikation und Resonanz, Kommunikation mit sich selbst und mit der Welt.
Der Mensch ist eingebettet in eine universelle Ordnung und verbunden mit Allem.

Äußerer Rahmen unserer Pädagogik
  • Autonome Lernformen
  • Anregendes Umfeld
  • Achtsamer Umgang
  • Grundvertrauen ins Gelingen
  • Bildungsangebot für Eltern
Autonome Lernformen
Unsere Herausforderung ist die Auseinandersetzung mit den Themen Bildung, Schule und Lernen. Was ist Lernen überhaupt und was brauchen Kinder, um lernen zu können? Nur die Kenntnisse und das Wissen um die Gesetzmäßigkeiten des Lernens und der kindlichen Entwicklung können uns den Weg weisen. Lernen ist eine Existenzform, die nicht nur im schulischen Kontext, sondern immer und überall stattfindet. Neurobiologische Forschungen belegen, dass Lernen von Geburt an ein Grundbedürfnis ebenso wie Essen, Schlafen und Zuwendung ist.

Das Kind kommt folglich mit einer unbändigen Lust am eigenen Entdecken und Gestalten auf die Welt. Lernen ist dabei selbstbestimmte Aktivität, freiwilliges authentisches In-Beziehung-gehen mit dem Stoff. Wenn wir begriffen haben, dass Lernen ein autonomer, selbstorganisierter, aktiver Prozess – eine Begeisterungsfähigkeit des Kindes – ist, dann müssen wir auch erkennen, dass wir dem Kind mit einer ehrfurchtsvollen Haltung begegnen müssen. Gerade auf diese ehrfurchtsvolle, achtsame Haltung kommt es sehr an, sie ist das wesentliche bei der pädagogischen Lernbegleitung bzw. pädagogischen Beziehung. Deshalb ist es so notwendig, die Kenntnisse über biologische, psychologische und neurobiologische Entwicklungsprozesse des Kindes dafür als Grundlage zu nehmen. Nur so können durch Beziehung getragene Lernräume entstehen.

Denn das Vorhandensein dieser Art Beziehung und Lernstoff sind die Grundvoraussetzungen für den Lernprozess überhaupt. Auf diesem Hintergrund bilden anregendes Material und llebendige Beziehung den Rahmen für Lernprozesse sowie Struktur- und Planungselemente. Bei allem Bemühen ist die Erhaltung der Neugier, Freude, Offenheit und Begeisterungsfähigkeit des Kindes unser erklärtes Ziel.

Anregendes Umfeld
„Der Raum ist der dritte Pädagoge". (Loris Malaguzzi) Die ästhetische Empfindung ist im Menschen von Natur aus angelegt. Es gilt sie zu entfalten. Die Natur beherbergt in ihrer Schönheit den Menschen, der selber schön geschaffen ist. Wenn das Kind mit seinem ganzen Potential als schön begriffen wird, dann muss man sagen: Womit, wenn nicht mit Schönem, soll das Kind umgeben sein?
Darüber hinaus ist hier ein anregendes Umfeld durch die Verfügbarkeit vielseitiger Lernmaterialien gekennzeichnet, denn das Kind soll mit all seinen Sinnen lernen können. Die schöne, anregende und einladende Gestaltung der Lernräume ist demnach ein wesentlicher Bestandteil unseres pädagogischen Verständnisses.

Achtsamer Umgang
Achtsamer Umgang ist Ausdruck einer partnerschaftlichen Beziehung auf Augenhöhe und besteht nicht nur aus Anstand und Höflichkeit. Achtsamer Umgang mit Kindern bedeutet, sie in ihrem Potenzial und ihrer Persönlichkeit ernst zu nehmen und wert zu schätzen, in ihren Fähigkeiten zu fördern sowie zu eigen- und mitverantwortlichem Handeln anzuleiten.

Grundvertrauen ins Gelingen
Der Mensch ist verbunden mit der universellen Ordnung. Er begleitet sein Handeln und Wirken mit einer positiven Haltung dem Leben gegenüber. Diese Haltung gilt es, den Kindern vorzuleben, sie im Tun und Handeln zu begleiten, um eigene vertrauensbildende Erfahrungen zu gewinnen.

Bildungsangebot für Eltern
Das Kind ist ein geborener Lerner und braucht für seine autonomen Lernprozesse verständnisvolle und empathische Vorbilder und Lernbegleiter. Mit ihren Erziehungsaufgaben sitzen die Eltern von Beginn an im selben „Bildungs-Boot". Es entspricht unserem Selbstverständnis, dass Lehrende wie Eltern in begleitender und erziehender Rolle immer auch Selbstlernende bleiben müssen. Auch die Kommunikation zwischen der Schule und dem Elternhaus, eine Voraussetzung für das esamtumfeld des Kindes, strebt danach, auf das Kind gemeinsam zu schauen. Angesichts der gegenwärtigen Realität soll eine „Elternschule" als ein Bestandteil unserer Schule entstehen.
Rundgang